Training vor den ETU European Championships Sprint + Standard Distance

Eine Woche noch bis zum ersten Saisonhöhepunkt - das Training dafür ist mit dem heutigen Tag abgeschlossen, jetzt kommen noch ein paar kürzere und (hoffentlich) flottere Einheiten. Das Wochenende war noch sehr fordernd, denn ich möchte mich nicht nur für die Sprintdistanz kommenden Sonntag in Holland, sondern auch für die doppelt so lange Standard-Distanz-EM in Spanien am Samstag knappe zwei Wochen danach gut vorbereitet haben.
Das Training ist überwiegend nach Wunsch verlaufen, übers Wintertraining hab ich eh schon Einiges hier berichtet. Am Rad hab ich zwar nicht annähernd die Kilometer, welche die Meisten in südlichen Gefielden den ganzen Winter über gesammelt haben, jedoch hab ich Dank Krafttraining und starken Trainingspartnern ein für mich sehr zufriedenstellendes Level am Rad recht früh in der Saison erreicht. Auch die Wattests und Intervalltrainings zeigen, dass ich mindestens auf dem Vorjahresniveau zu dieser Jahreszeit bin, nur sind das Grundtempo, die Belastungsverträglichkeit und die Erholung definitiv besser.
Ähnlich gehts mir beim Laufen, die Trainings sind etwas besser/schneller als im gesamten vorigen Jahr verlaufen, das Grundtempo speziell seit Kenia deutlich (!) höher (eine gute halbe, wenn nicht dreiviertel Minute am Kilometer). Die Umstellung von Mittel- auf Langstreckentraining mit Wettkämpfen als Trainingsreiz und vermehrt Bahnintervallen mit kurzen Pausen (z.B. 2000er mit 11min Startzeit) ist mir denke ich auch nicht so schlecht gelungen - zeigen wird sichs ja erst im Wettkampf.
Nur in der letzten Trainingswoche musste ich erstmals ein Training auslassen, nachdem sich eine leichte Verkühlung angekündigt hatte. Seit dem (wahrscheinlich Dengue-)Fieber im Herbst/Winter bin ich anfälliger geworden, das ist lästig - ich bin aber guter Hoffnung, das bald in den Griff zu bekommen. Übers Wochenende konnte ich wieder fast normal trainieren, nur eine gewisse Grundmüdigkeit ist noch da - aber es bleibt ja eine ganze Taperwoche, um auf die Form zu warten :)

Was hab ich anders gemacht - im Vergleich zum letzten Jahr?
Ich habs im Bericht übers Wintertraining schon geschrieben, ich hab nur kleine Details zum Vorjahr verändert, nachdem ich in Parndorf Mitte April des Vorjahres meine wahrscheinlich beste Form des ganzen Jahres hatte. Ich merke, dass die Belastungsverträglichkeit besser wird und die Form weniger schwankt. Aber natürlich sind nicht mehr so große Leistungssprünge drinnen. Dieses Jahr hab ich noch spezifischer trainiert, mehr gekoppelt, viel Laufen vor dem Radln, schon so früh im Jahr ein Mehrfachkoppeltraining absolviert (das geplante Zweite ist vergangene Woche der beginnenden Verkühlung zum Opfer gefallen), auch früher mit verkürzten Intervallpausen gearbeitet. Das ist genauso wie das Ausbauen von Tempodauerläufen auch etwas, das mir noch in Zukunft an Verbesserungspotenzial bleibt.

Bissl zäh war das Wetter in dem Zusammenhang. Wer mich kennt, weiß, dass ich bei jedem Wetter draußen bin und auch am Rad sitze und eigentlich selten raunze. Und die zwei Wochen Kenia waren diesbezüglich sowieso super. Aber die spezifischen Duathlontrainings sind bei wenigen Graden über Null schon eine Herausforderung, man ist immer wieder durchgeschwitzt und sitzt dann nass am Rad im kalten Wind, die Winterradschuhe sind zum Wechseln auch nicht ideal, die Finger frieren ein und man bekommt den Helm nicht so schnell wie gewünscht auf, undundund. Das war für die Motivation auch nicht immer einfach, aaaber vielleicht ist mir der Wettergott wohlgesinnt und sorgt am Sonntag für richtig grausliches Wetter - so kann ich das als Vorteil für mich verbuchen ("spezifischeres Training als die Konkurrenz absolviert" :D).

Für mich werden die kommenden beiden Rennen der zweite und der dritte internationale Start sein und ich hab vor allem eine Erwartung an mich: gute Erfahrungen sammeln. Ich will meine Leistungsfähigkeit auch "aufs Papier bringen", was bei Vorbereitungsbewerben immer bissl schwierig ist. Ich will mental einfach voll und ganz bei der Sache sein, ohne mich mitreißen zu lassen, ein schnelleres Tempo mitzugehen, als ich bis ins Ziel aufrecht halten kann.
Bei der Wahl und Dichte der Vorbereitungsbewerbe hab ich dieses Jahr sicher mehr richtig gemacht als letztes Jahr, aber in den Bewerben öfters taktische Fehler begangen. Da wünsche ich mir ein bissl mehr Glück bei den kommenden Duathlons und ein gutes Körpergefühl und Tagesverfassung :)

Trainingsüberblick KW1-14/2015:
Gesamt: 204:00h - 14:34h/Woche
Laufen: 104:05h und 1085,5km - 77,5km/Woche, insg. 85,1km mind. sub 3:40min/km (im Winter viel sub 3min/km)
Rad: 69:05h und 1703,5km + 5h MTB + 1h Spinning
Kraft + Stabi: 24:50h

Kleiner Einblick zum Schluss in meine letzten drei Belastungswochen:
Gesamt: 55:55h (2014 vor Weyer: 50:35h)
Laufen: 22:15h und 244,5km, 28,8km mind. sub 3:40min/km (2014: 18:55h und 198,5km, davon sub 3:45min/km 29,9km)
Rad: 28:10h und 692,5km (2014: 30:10h und 742km)
Kraft + Stabi: 5:30h (2014: ca. 1:30h)

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