ÖSTM Duathlon Maissau

Mein letzter (vollständiger) Duathlon war schon letzten Herbst auch bei den Staatsmeisterschaften in Maissau, dieses Jahr wurden diese auf exakt derselben Strecke aber im Frühjahr ausgetragen.
Der große Unterschied war das hervorragende Starterfeld, sowohl bei den Herren als auch bei den Damen war die Besetzung wirklich stark und damit spannend.

Natürlich war mein Plan, meine bisher ungebrochene Serie an Duathlon-Staatsmeistertiteln seit 2014 ungebrochen zu halten, aber man kann sich nie sicher sein. Carina Reicht hat mich schon über die 3000m in der Halle im Winter geschlagen und dazwischen war ich auch nochmal ordentlich krank und habe ungefähr ein Monat Intensitätstrainings damit verloren.

Auch die enorm starken Radfahrerinnen Simone Kumhofer und Susanne Aumair wollte ich nicht unterschätzen, bei Carina wusste ich halt nur um die Lauf- und nicht um die Radleistung.

Ich stellte mich auf einen sehr schnellen ersten Lauf ein und wurde nicht enttäuscht. Carina machte von Anfang an ordentlich Druck, Seite an Seite haben wir die erste Halbe von vier Runden gekämpft, bevor ich dann leicht vorgegangen bin, sie aber in meinem Windschatten. Erst auf dem leichten Bergabstück Mitte der zweiten Laufrunde konnte ich mich etwas absetzen und dann schließlich bis zum Ende des Laufsplits noch (für mich überraschend, rechnete ich doch eher mit einem gemeinsamen Eintreffen in der Wechselzone) 33sec Vorsprung gewinnen.

Der erste Wechsel war in Ordnung, aber im Vergleich zum letzten Jahr, wo ich schon sehr viel Vorsprung nach der ersten Laufrunde hatte und den Fokus voll aufs Radfahren gelegt hatte, war es diesmal etwas schwieriger für mich, von Anfang an guten Druck aufs Pedal zu bringen. Es ging mir keineswegs schlecht, aber wenn man die Wattwerte vom Vorjahr im Hinterkopf hat, dann waren einfach ein paar Prozent weniger möglich - logisch, wenn man das Laufen doch deutlich intensiver angeht.

Obwohl ich zunächst wetter- und dann krankheitsbedingt erst recht knapp vor dem Rennen vom Winterrad auf den Zeitfahrer umgestiegen bin, fühlte ich mich in der Aeroposition wie gewohnt sofort zu Hause. Watt sind ja nur ein Faktor, immer schön klein bleiben, ökonomisch fahren, bergauf einen kleinen Tick mehr investieren - meine Hoffnung war, nicht zu früh am Rad eingeholt zu werden, sodass ich dann beim zweiten Laufen noch gute Karten hätte. Doch ich wurde gar nicht eingeholt und bin im nachhinein über meine Radleistung im Vergleich zu den anderen wirklich sehr positiv überrascht. Auf die Sekunde genau hatte ich dieselbe Zeit wie im Vorjahr erreicht - allerdings bei ca. 10% weniger Watt (der Wind ist ja auch nicht immer genau gleich), aber eben nur wenige Sekunden schwächer als Simone (+34sec) und Susanne (+17sec).

Die beiden konnten sich auch am Rad aufs Podium vorarbeiten, ich musste also beim zweiten Lauf nicht mehr all-out gehen, da Carina nach dem Radfahren auf Platz vier lag und ich auf alle Verfolgerinnen einen komfortablen Vorsprung hatte. 
Da hat es nichtmal gestört, dass mir ein kleines Missgeschick bei der Vorbereitung meiner Schuhe für den zweiten Lauf passiert ist - im Rucksack hat sich nämlich unbemerkt mein Adapter für das Aufpumpen des Scheibenlaufrades versteckt und ich musste diesen erst nach dem ersten Versuch des Reinschlüpfens in den Schuh entfernen ... deshalb die um ein paar Sekunden schlechtere Wechselzeit. Irgendwas ist halt immer ... :)

Insgesamt bin ich mit der Ergebnis wirklich happy, ich hatte erst drei Belastungswochen nach der Krankheit, wobei ich erst in der Letzten davon auch in der Aufliegerposition am Rad gut Luft bekommen habe. Beim Laufen fehlt im VO2Max-Bereich auch noch bissl was, aber ich kann mich zumindest im Training - und augenscheinlich auch im Rennen - wieder pushen.
Jetzt bin ich einmal auf die nächsten Bewerbe gespannt und hoffe vor allem, dass jetzt einmal wirklich langfristig die Gesundheit mitspielt und ich eine noch bessere Form entwickeln kann :)

Meine Rennteilnahme wurde dankenswerterweise von Sonnenschutz Praschl unterstützt.



Gesamtzeit: 54:42,5min (2021: 55:40,9min)

5,2km Lauf: 17:40min (3:23min/km, 9sec schneller als im Vorjahr, 27sec/km langsamer als der Herrensieger, 2021: 18:26min)
T1: 36sec
15,6km Rad (201Hm): 26:09min (ident mit der Zeit vom Vorjahr, 35,8km/h, Durchschnittsleistung 188W, Nonzero 196W, 100U/min - 3:31min, bzw. 5,5km/h langsamer als der Herrensieger (2021: 208W, Nonzero 217W, 101U/min) STRAVA-Link
T2: 45sec
2,6km (eher 2,7km) Lauf: 9:41min (<3:39min/km, 33sec/km langsamer als der Herrensieger, 2021: 9:42min)

Platzierung gesamt: 1. - ÖSTM GOLD, achtes Mal in Folge
Platzierung Elite 2: 1.

Alle Ergebnisse gibts auf fitlike.at.

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