Radrennen Fliegerhorst 68km

Genau eine Woche vor der Duathlon EM hab ich zum ersten Mal an einem Straßenrennen mit dem Rennrad teilgenommen. Das sollte ein guter Aufbauwettkampf hinsichtlich Wettkampfdauer (ca. 2h) und auch Fahren im Feld, sowie der spezifischen Belastung beim Windschattenfahren sein.

Das ist definitiv gut gelungen. Die Leistungswerte ähneln einem On-Off-Training, also sehr große Schwankungen, harte Antritte kombiniert mit Dahinrollen.
Dass sich über die Renndauer trotzdem so ein guter Leistungsschnitt gezeigt hat, wundert mich daher fast und zeigt, dass ich am Rad dieses Jahr für meine Verhältnisse sehr gut drauf bin.
Leider hat meine Leistungsmessung nach 51 von 68km genauso ihre Arbeit eingestellt, wie mein Stoffwechsel :D

In den Wirren der Vorbereitung mit neuem Gewand (erst vor Ort bekommen) habe ich es verabsäumt, mir Verpflegung fürs Rennen mitzunehmen (dabei hätte der Zeitfahranzug sogar eine Tasche gehabt, wie ich erst nach dem Rennen gesehen hab ... :( ).
Gepaart mit den kühlen Temperaturen (ich hatte unter dem Anzug eine kurze + eine lange Hose an, oben ein kurzes + zwei lange Oberteile ...) war das natürlich ein absoluter Anfängerfehler. Die letzten 4 Runden (von 17) haben sich angefühlt, als würde ich überhaupt nimmer vorwärtskommen und so ähnlich wars dann auch.

Das Rennen hatte sehr hart begonnen, ich bin leider zu defensiv gestartet, weil ich auch noch nicht wusste, wie das technisch gefahren wird, wieviel Rangeleien es gibt, usw. Mein Ziel war natürlich, nicht zu stürzen und keine Verletzung so knapp vor der EM zu riskieren. Leider war ich mit dieser Herangehensweise gleich ziemlich am Ende des Feldes und da ist es wirklich nicht sicherer, sondern vor allem unrhythmischer. Vor und nach jeder Kurve gibt es da einen sehr deutlich spürbaren Ziehharmonikaeffekt, alles wird zunächst sehr langsam, danach muss man aber sehr hart antreten, um wieder Anschluss zu finden.

Nach ungefähr zwei Runden hat sich eine Gruppe um mich gebildet, in der ich gut mitfahren konnte und mangels Motivation, bzw. auch Taktik der anderen bin ich dann auch recht viel abwechselnd mit einer Teamkollegin im Wind gefahren. Während mich die ersten paar Kilometer schon an der Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens zweifeln ließen (Leistungswerte waren super, aber ich hatte wirklich Probleme, den Anschluss zu halten ...), ging es dann eigentlich Runde für Runde immer besser und ich hab einen ganz guten Rhythmus gefunden. Wenn man im Bereich der ersten paar Fahrerinnen in der Gruppe ist, dann fällt auch das Kurvenfahren leichter und man spart sich einige Körner, solang man halt nicht ganz im Wind fährt (aber natürlich versucht jeder, weit vorne und gleichzeitig im Windschatten zu bleiben ...).
Nach und nach haben wir zurückgefallene oder überrundete Fahrerinnen eingesammelt und das Rennen machte wirklich Spaß :)

Leider wars dann irgendwann komplett aus bei mir und mangels Zuckernachschub war ich innerhalb kürzester Zeit am Ende der Gruppe, wo ich dann auch noch zweimal abgerissen bin, mich wieder herangekämpft hab, aber auf der letzten Runde habe ich dann den Anschluss nicht mehr gefunden und bin alleine ohne Zielsprint ins Ziel gerollt ...
Ergebnisse gibts leider noch keine, da sie genau, als ich ins Ziel bin, die Herren in die Gegenrichtung zur Startaufstellung, vermutlich mit ausgeschalteter Zeitnehmung, geschickt haben :(
Ich müsste auf Platz 23 mit ca. 2:08h sein, gestartet sind 33 Damen. Die Siegerzeit war 2:01:30h.
(Meine Leistungswerte bis 1:38h: Avg 180W, Nonzero 184W, NP 189W, 92 U/min)

Trotzdem bin ich sehr zufrieden, es war eine gute Vorbereitung für nächste Woche, am Rad bin ich zuversichtlich. Nach einer trainingsmäßig sehr frustrierenden Woche - Dank Wintereinbruch und mehrmaligem massivem Frieren hab ich einfach überhaupt nix mehr zusammengebracht und drei Trainings abgebrochen - war das vor allem mental sehr wichtig für mich.
Wettkämpfe sind jedenfalls etwas, das mir sehr Spaß macht und mich auch wieder motiviert, wenns grad sonst nicht so lustig ist.
Mal sehen, ob ich das Abschlusstraining morgen - nach vier Wochen Belastung - wie geplant mache oder eher etwas Lockeres, ich werde das nach Tagesverfassung entscheiden und in jedem Falle danach gut tapern :)

In einer Woche gibt es dann wieder Neuigkeiten - vom ersten Saisonhöhepunkt, auf den ich mich schon sehr freue.

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