400m und 1500m Halle ÖSTM und Qualifikation

Am Beginn der letzten Saison hab ich mich ja schon einmal kurz als Sprinterin versucht - einfach, um einen Kontrast im Wintertraining zu den Ausdauereinheiten zu haben.
Dieses Jahr passts mir noch einen kleinen Tick besser in die Vorbereitung, da ich ja von der Langdistanz auf Kurzdistanz-Duathlon umstelle und sehr viel an meiner Grundschnelligkeit arbeiten muss und möchte. Außerdem hatte ich bis jetzt das Glück, eine problemlose Vorbereitung gehabt zu haben, ich konnte seit Beginn der Saison 2014 für mich (Ende November) so ziemlich auf Punkt und Beistrich genau meinen Trainingsplan abarbeiten, so auch die Sprinttrainings. Diese finden dabei (meist 1mal/Woche, eingebettet in mein Ausdauertraining) auf der Bahn statt, entweder auf der Marswiese oder indoor im Dusika-Stadion. Perfekte Bedingungen also.

Vienna Indoor Classic - 1. Qualibewerb

Beim ersten Meeting konnte ich über die 400m teilnehmen und nach zwei Monaten Vorbereitung testen, wie weit ich mich zum Vorjahr verbessert hab und ob sich das Limit ausgeht. 63,90sec war meine Zeit aus 2013, 62,50sec das Limit für die ÖSTM.
Schon im Training hab ich bemerkt, dass mir die Einteilung bei kürzeren Distanzen wie 200m etwas leichter fällt (einfach "voll laufen") und so kam es, dass ich in der ersten Hälfte des 400m-Bewerbes wohl einige Körner zuviel verschossen hab und ziemlich eindrucksvoll eingegangen bin :)
Technisch hab ich mich zu letztem Jahr sicher verbessert, die Lauftechnik ist im Sprint doch eine andere, als auf der gewohnten Langstrecke. Zeittechnisch bin ich mit dem Sprung sehr zufrieden, 61,45sec sinds geworden, also fast 2,5sec schneller als im Vorjahr und Limit erreicht. Beim zweiten 400m-Rennen meines Lebens ist das nicht so schlecht und ich freu mich schon sehr auf die Staatsmeisterschaften in Linz.
Ach ja: Ich bin nicht Letzte geworden :)

ASVOE Indoor Gala - 2. Qualibewerb

Obwohl schon etwas müde am Ende der zweiten Belastungswoche, wollte ich nochmal auf 400m Erfahrungen sammeln (und idealerweise meine Leistung aus der Vorwoche bestätigen) und zusätzlich über 1500m zumindest das Limit für die ÖSTM schaffen. Das liegt bei 5:05min und ich bin schon vor zwei Jahren sub5min gelaufen, allerdings liegt die gelaufene Zeit zu weit zurück, um als Limiterbringung zu gelten.

Über 400m wollte ich ein klein wenig meine Renntaktik ändern und nicht mehr ganz so hirnlos angasen, um dann auf der zweiten Runde noch das Tempo halten zu können. Das ist mir durchaus gelungen, wenngleich ich das Gefühl hatte, dass an dem Tag "nicht so viel ging", subjektiv war der 400er viel weniger hart, als in der Vorwoche, obwohl nur 15 Hundertstel langsamer. Bin also sehr happy damit, bissl Praxis gesammelt, war ja der dritte Bewerb dieser Art überhaupt für mich.

Dann bin ich auch noch bei den 1500m gestartet, ein irgendwie seltsames Rennen, extrem langsam zu Beginn, unrhythmisch, dadurch ständige Positionswechsel - ich war wohl auch zu wenig "im Rennen", hab zu wenig meinen Platz in der Gruppe beansprucht. Wollte ja eigentlich nur meine schon gelaufene Zeit bestätigen :)
Aber irgendwann nervts dann, nie sein Tempo laufen zu können und immer eingesperrt zu sein und anderthalb Runden vor Schluss gabs dann doch noch einen Angriff, den ich problemlos mitgehen konnte und bei dem ich im Zielsprint dann sogar noch gewinnen konnte. Insgesamt Platz vier in 4:56,07min ist sich ausgegangen, damit bin ich mehr als happy. In einem so unregelmäßigen Rennen das Limit dann doch so locker zu schaffen ist natürlich schön. Paar Sekunden hab ich damit auch meine Bestzeit verbessert.

Auch, wenn die Kombi 400m und 1500m etwas "exotisch" anmutet, geht was weiter und mir machts Spaß, gerade diese Challenge, Sprint und Mittelstrecke gleichermaßen zu laufen.

Mein Hallen-Höhepunkt, ÖSTM Leichtathletik Linz

Qualifiziert über 400m und 1500m wollte ich natürlich auch über beide Distanzen starten. Man kann sich vorstellen, dass ich damit alleine dagestanden bin :) Die 1500m waren zuerst und die Siegerehrung musste dann verschoben werden, da ich noch etwas "zu laufen hatte".

Taktisch wollte ich das Rennen völlig anders angehen und nicht wie vor zwei Wochen nur um die Quali laufen, sondern zum Abschluss der Hallensaison eine möglichst gute Zeit herauslaufen. Eigentlich hatte ich mich ja auf 400m vom Training her vorbereitet, aber die Ausdauer ist natürlich vorhanden. Also mit der Spitzengruppe mitgelaufen, gleich hinter Elisabeth Niedereder. Das kann nicht so falsch sein, hab ich mir gedacht, da kann man aufs Tempo vertrauen. Das Tempo war mit der Durchgangszeit von 3:04min auf 1000m durchaus hoch, aber kein Problem für mich. Im Training bin ich viel im 2:40er-Schnitt gelaufen, natürlich nur ganz kurze Sachen für 400m, aber man gewöhnt sich gut an das Tempo.
Der Sprecher hat dann auch noch durchgesagt, dass wir uns als 3er-Gruppe nach vorn abgesetzt haben und somit das Stockerl für mich in greifbarer Nähe war. Das hat das Laktat in den letzten beiden Runden etwas weniger schmerzhaft gemacht :)
Völlig unerwartet lief ich als Dritte in diesem Rennen ein, somit meine zweite Bronze-Staatsmeistermedaille überhaupt gewonnen - das in einem Bewerb, auf den ich mich nichtmal vorbereitet hab. Aber natürlich sind die Rahmenbedingungen vorhanden, Schnelligkeitstraining auf der einen und Ausdauer auf der anderen Seite. Und eine gute Renntaktik in einem für mich perfekten Rennen.
Die Zeit hätte ich mir nicht besser erträumen können, 4:38,32min, das ist ein Schnitt von 3:05min/km, völlig unerwartet für mich. Mein Ziel, einmal eine 35er-Zeit am 10er zu laufen, rückt somit in greifbare Nähe, wenn ich die Schnelligkeit aus den Unterdistanzen endlich einmal auf die Langstrecke bekomme.

Damit hab ich ÖSTM BRONZE über 1500m geholt.

30min (!) später war dann mein Start bei den 400m. Noch berauscht von der unerwarteten Zeit und Medaille bin ich zum Start. Nach einer Runde war ich ziemlich blau und glaubte, die Vorbelastung ordentlich zu spüren. Trotzdem hatte ich noch einige Körner für die zweite Laufrunde und konnte noch zwei Mädls überholen und - auch hier - mit einer neuen persönlichen Bestzeit in 61,21sec als Achte von Zehn einlaufen. Immerhin auch um insgesamt 2,7sec schneller als im Vorjahr, "gut aufgewärmt" von den 1500m.

Ein wirklich toller Tag!

Besonders freut mich meine sehr stabile Form auf den ungewohnten Distanzen. Hätte ich so nicht erwartet. Auf 400m bin ich immer 61er-Zeiten gelaufen, die ersten 1500m waren halt sehr langsam und eher unterfordernd, die Zweiten einfach perfekt. Kraft- und Schnelligkeitstraining übern Winter lohnt sich definitiv, jetzt gehts nach und nach an das Langstreckentraining (im Intensitätsbereich, Grundlage mach ich sowieso die ganze Zeit).

Leichtathletikergebnisse gibts immer beim ÖLV.

Direktlink zu den Qualifikations-Ergebnissen vom Veranstalter Vienna Indoor Classics und ASVOE Indoor Gala.

zurück