Duathlon Kurzdistanz Deutschlandsberg ÖSTM

Mit viel Vorfreude bin ich zum inzwischen siebten Mal nach Deutschlandsberg zum Duathlon angereist. Ich wollte mir bei sehr frischen Temperaturen und ziemlich starkem Regen meinen fünften Sieg in Serie und damit auch den vierten Staatsmeistertitel in Folge holen.
Mit Romana Slavinec war wieder eine starke Konkurrentin am Start, besonders am Rad darf ich da auch keine Fehler machen, wenn ich als Erste das Ziel erreichen möchte.

Eine kleine Unsicherheit gab es noch in der Wochenmitte, ich habe mir den hinteren Oberschenkel beim Krafttraining gezerrt. Dank sehr kurzfristigem Besuch bei Kati Straka an ihrem eigentlich freien Tag (DANKE hierfür!) war ein Start dann doch möglich.

Beim ersten Lauf wollte ich erstmal das Feld zerreißen und die Beine der anderen für das Radfahren möglichst etwas vorermüden.
Schon nach wenigen hundert Metern war ich alleine und konnte dann leicht dosiert fertiglaufen.

Bei der Wechselzone war ich dann kurz etwas irritiert, als das Begleitfahrrad stehengeblieben ist, man musste noch ein Stückerl weiterlaufen, um dann von hinten in die Wechselzone einzubiegen. Kleinigkeiten, die eigentlich nicht passieren sollten, Duathlonerfahrung hätte ich ja inzwischen schon genug …
In dem Falle war es aber egal, meine (beide sehr schlechten) Wechselzeiten würden nicht rennentscheidend sein.
Darüber war ich auch sehr froh, so konnte ich ruhig bleiben, obwohl mit klammen, nassen Fingern (nach dem ersten Lauf ging das ja noch halbwegs, aber vor dem zweiten Lauf war das schon recht schwierig) das An-/Ausziehen der Schuhe nicht so einfach ist.

Eigentlich war es ja total mein Rennwetter. Die erste Hälfte des Radsplits hat auch total Spaß gemacht und von mir aus hätte es heute auch ein reines Radrennen sein dürfen.
Eigentlich habe ich jederzeit damit gerechnet, eingeholt zu werden, trotzdem habe ich ganz gut Druck am Rad gemacht. Ich hab mich einfach sehr wohl gefühlt. Die Kurven bin ich nicht mit dem allerletzten Risiko gefahren, habe mich eher von Runde zu Runde herangetastet und trotzdem gut und sicher gefühlt.
Im rund 1,5min langen steileren Bergaufstück hab ich nichtmal meinen kleinsten Gang ausgepackt – das heißt etwas bei mir :)

Merklich gebremst hat zwar das Wasser auf der Straße, das teilweise doch recht tief war und nicht überall konnte man eine bessere Linie fahren. Aber mich stört das insbesondere im Rennen nicht, es ist ja für alle gleich.
Nur ab der Hälfte des Radsplits wurde es echt unlustig für mich. Während ich in früheren Jahren immer die Abfahrt nach dem Steilstück herbeigesehnt hab, war das diesmal das grauslichste Stück der Strecke – Wasser von oben und unten und es war einfach nur unglaublich kalt. Ich hab ständig die Finger bewegt um nicht vor einer Kurve plötzlich draufzukommen, dass mir die Kraft zum Bremsen fehlt – das ist glücklicherweise nicht passiert.
Ich konnte viele Damen überholen, wurde aber zu meiner Überraschung nicht von hinten eingeholt. Es ging sich sogar die beste Radzeit aus, damit hätte ich nicht gerechnet.

Die Leistungsanalyse im Vergleich mit dem Vorjahr zeigt deutlich die Unterschiede zwischen einem Einzelzeitfahren am Rennrad-Unterlenker und dem Fahren zu zweit mit-, bzw. natürlich auch gegeneinander.
Am Steilstück bin ich trotzdem zügig gefahren, um keine Zeit zu verlieren, aber mangels Attacken einen Tick langsamer (bei ca. 10% weniger Watt).
Der Bergaufteil war leistungsmäßig sehr konstant, während ich über die komplette Runde etwas abgefallen bin – einerseits war daran sicher die Kälte schuld, andererseits ist mein Abstand nach hinten gleich geblieben, sodass mehr Risiko nicht notwendig gewesen wäre.

Den abschließenden Lauf wollte ich abwechselnd einfach nur genießen oder einfach nur hinter mich bringen :D
Beim Absteigen vom Rad waren die Fußsohlen barfuß auf dem Asphalt so schmerzhaft vor Kälte, dass ich von Freude über das gute Rennen noch weit entfernt war. Erst nach anderthalb von drei abschließen Laufrunden hat der Schmerz an den Füßen etwas nachgelassen, der Schritt wurde runder. Dann war es wirklich schön, die Anfeuerungsrufe konnte ich noch genießen und einen ungefährdeten Sieg ins Ziel bringen.

Die Zeit ist eigentlich nebensächlich für mich, der erste Lauf war flotter als im Vorjahr, Rad, Wechsel und zweiter Lauf langsamer. Bei den Herren hat es allerdings – wohl aufgrund der Bedingungen – auch nicht anders ausgesehen.

In einer Woche geht es wieder nach Frankreich :)

Gesamtzeit: 1:39:02h

7,5km (eher 7,8km) Lauf: 27:31min (10sec schneller als im Vorjahr, wenn Lage der Zeitmessmatten vergleichbar)
T1: 1:01min
30km Rad: 0:55:04min (32,7km/h - 2016: 33,5km/h, NP 182W - 2016: 186W, Nonzero 183W - 2016: 169W, Avg 169W - 2016: 163W)
T2: 0:52min
3,75km (eher 3,9km) Lauf: 14:34min

Platzierung gesamt: 1. - ÖSTM GOLD, viertes Mal in Folge
Platzierung Elite 2: 1.

Alle Ergebnisse gibts auf MyRaceResult.

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