Vorschau auf die Duathlon Weltmeisterschaften

In knapp einer Woche werde ich als Titelverteidigerin in Pontevedra/Spanien bei der Duathlon-WM am Start stehen.

Samstag, 27. April 2019, 13:45Uhr Damen Eliterennen Duathlon Standarddistanz

Evtuell findet sich ein Livestream auf triathlon.org/live 
oder direkt bei www.laligasports.es.

Aufgrund des frühen Termines, wo es in den Alpen noch winterlich ist (ich möchte ja mit dem Rennrad trainieren und nicht wie in Afrika mit dem MTB) habe ich diesmal kein aktuelles Höhentraining in den Beinen.
Das Letzte war Anfang Februar, danach war ich leider mit Lungenentzündung außer Gefecht.
Die Aufbaurennen waren dafür aber gut und spezifisch, das steht ja immer ein wenig im Widerspruch mit einem Aufenthalt in der Höhe (an zwei Orten gleichzeitig zu sein geht ja nur schwer :) ).

Natürlich möchte man sich durch das fordernde Training Jahr für Jahr steigern - das ist mir bisher immer gut gelungen, diesmal nicht mehr so ganz. Zum Einen muss man natürlich auch in Betracht ziehen, dass meine Leistungsgrenze vermutlich schon recht ausgereizt ist - wobei ich mir das auch schon öfters gedacht hatte und dann eines Besseren belehrt wurde :)
Man kann natürlich auch sagen, was will man mehr, als Weltmeisterin zu werden? Prinzipiell ist das natürlich nicht steigerbar, aber ich gewann ja letztes Jahr nicht mit überlegenem Vorsprung, sondern es war ein dichtes Starterfeld, bei dem eine Athletin direkt nach der anderen das Ziel erreicht.
Verbessert man sein grundsätzliches Leistungsniveau, wird man robuster gegenüber ungünstigen Rennverläufen, Strecken, welche einem nicht so liegen, Witterungsbedingungen, kleinen Fehlern im Rennen und anderen Faktoren.
Dennoch - meinen Leistungspeak vom Vorjahr wieder zu erreichen kann man schon als Erfolg verbuchen.
Auch das ist mir - wahrscheinlich - nicht 100%ig gelungen, aber den letzten Trainings zu folgern zumindest sehr nahe daran.
Das war lange Zeit absolut nicht klar, nach der letzten gröberen Verkühlung hatte ich mit einem orthopädischen Problem nach dem anderen zu kämpfen - das ist sicherlich dem doch eher abrupten Trainingseinstieg geschuldet. Hätte ich mehr Zeit noch gehabt, wäre ich wohl vorsichtiger an die Sache herangegangen, aber mit dem April-Termin im Nacken muss man auch einmal ein wenig riskieren.
Schließlich konnte Dank meiner Physiotherapeutin Kati Straka alles verhältnismäßig rasch abgefangen werden und ich gehe zufrieden und fit in die abschließende Taperwoche.

Ein wenig schade ist es um meinen schönen Winteraufbau - der wohl ohne das gesundheitliche Pech vermutlich gut für mich funktioniert hätte und mir grundsätzlich auch viel Spaß gemacht hat. Aber 2020 ist auch noch ein Jahr.

Die Streckencharakteristik liest sich ähnlich wie 2018 - aber die genauen Streckenlängen wird man wohl erst nach dem Rennen kennen. Prinzipiell stimmt mich das zuversichtlich - umso kürzer das Rennen, desto besser :)

Laut Startliste gibt es wohl sechs Podiumsanwärterinnen, diese erwarte ich in der Führungsgruppe am Rad. An Spannung wird es also nicht fehlen.

Wie immer ein paar Zahlen - die letzten 16 Wochen vor der WM:

  2018 2019  
Laufen 112:11h 111:24h -0,7%
Distanz 1428km 1430km +0,1%
I-KM (<3:30min/km) 193km 185km -4,4%
T-KM (<4:00min/km), exklusive I-KM 189km 179km -5,3%
Rad 142:26h 130:46h -8,2%
Rad-Intensität (Stundenschwelle und darüber) 669min 548min -18,1%
Kraft (letztes Jahr inkl. reinem Mobilisieren) 24:00h 28:30h +18,8%
Gesamt 278:37h 270:40h -2,9%

Umfangsmäßig hat sich also beim Laufen nichts Wesentliches verändert, Rad ist der Jahreszeit geschuldet etwas weniger gewesen. Ohne die gesundheitsbedingten Ausfälle hätte ich das über etwas mehr Laufkilometer im Hügeligen abgefangen.
Die Intensität hat leicht unter den Problemen gelitten, wobei zusätzlich zu den leichten Einbußen bei den Qualitätskilometern und-minuten eben die Leistungen bei den entsprechenden Trainings meist etwas schwächer und unregelmäßiger waren.
Zum Ende des Trainingsblocks, wieder gesundheitlich ganz auf der Höhe, hat sich aber auch das wieder normalisiert.

Ich werde wie immer mein Bestes geben.

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