ÖSTM Halbmarathon Wels
Auch 2025 hatte ich keine "Ausrede" für die Halbmarathon-Staatsmeisterschaften - eine Distanz, vor der ich immer noch sehr viel Respekt habe. Deutlich lieber laufe ich 5 und 10km, diese Distanzen sind für mich auch deutlich relevanter als Zubringerleistung für die internationalen Duathlon-Meisterschaften (welche ja inzwischen über die Sprintdistanz ausgetragen werden).
Das Halbmarathon-Training mit den etwas höheren Umfängen bringt mich allerdings läuferisch immer etwas weiter, also nutze ich es, wenn es keine Terminkollision mit anderen Wettkämpfen gibt. So war es auch in diesem Jahr.
Bei den Staatsmeisterschaften über die 10 000m acht Tage davor war ich noch nicht so ganz ideal in Form, die leichte Verkühlung davor hat es mir doch noch etwas schwerer gemacht. Beim Halbmarathon hingegen fühlten sich die Beine vorm Start richtig frisch an, auch die Temperaturen waren perfekt. Nur der starke Gegenwind neben der Traun sollte eine schnelle Zeit etwas erschweren.
Leider war die Nacht davor wirklich nicht gut - das frühe Aufstehen für die Anreise nach Wels in Kombination mit der (überraschend am Vorabend bemerkten) Zeitumstellung war nicht gerade ideal und hat mich in einen gefühlten Zombiemodus versetzt. Mit dem Adrenalin nach dem Startschuss ist das bei mir aber immer wie weggeblasen.
Dennoch wurde es sehr früh sehr zäh - die neuen Schuhe waren im Training über 26km komplett problemlos, auf der zunächst noch regennassen Strecke beim Einlaufen feucht geworden wetzte ich mir allerdings schon so früh sehr große Blasen, die ab KM 4 (!) richtig schmerzhaft waren. Auf der Ersten der drei Runden überlegte ich, ob ich das Ganze nicht besser bleibenlasse. Auf dem zweiten Platz liegend täte das aber so richtig weh und die Beine waren eigentlich frisch ...
Das Tempo war richtig, richtig gut. Ich wollte taktisch laufen - für den ersten Platz würde es ohnehin nicht reichen, wenn bei Larissa Matz nix grob schiefgeht und bei mir würde ohnehin keine Bestzeit mehr drinnen sein - meine 1:14:11h aus Linz vor 2,5 Jahren sind aktuell eher nicht realistisch. Zu früh im Rennen zuviel zu riskieren und dann einzugehen würde die Silbermedaille kosten. Der Plan war also, zwischen 3:35 und 3:40min/km anzulaufen und das solide über die Runden zu bringen. Allerdings waren die Beine so gut, dass ich schlussendlich 10km <35:30min (<3:33min/km, meiner PB entsprechend!) durchgegangen bin - also auch kaum langsamer, als ich zuletzt auf 10 000m gelaufen bin. Dann wegen der Blasen aufhören? Auch schade.
Es wurde dann doch noch zäh, mein Mitläufer, mit dem ich mich mit und gegen den Wind jeweils abwechseln konnte, musste auf der letzten Runde dann reißen lassen und die Schritte waren doch recht schmerzhaft, vor allem in den winkeligen Streckenabschnitten. Dennoch konnte ich sicher den zweiten Platz ins Ziel bringen. Damit bin ich natürlich sehr zufrieden :)
Zeit: 1:16:55h (brutto 1:16:56h) - VDOT 61,1
Schnitt: 3:39min/km
Platzierung Frauen: 2., ÖSTM Silber
Alle Ergebnisse gibts beim ÖLV und hier.