Duathlon European Championships Sprint Elite Rumia / POL

Terminlich bedingt ganz ohne Duathlon-Vorbereitungsrennen ging es für mich in diesem Jahr zur EM. Die Vorfreude war groß, würden es aufgrund der mit der EM zeitgleich stattfindenden Staatsmeisterschaften mit der im Frühsommer stattfindenden WM überhaupt nur zwei Duathlons in dieser Saison werden.
Mein Wettkampfkalender ist im Vergleich zu früher ein wenig "ausgedünnt" - das liegt an einer ausbildungstechnischen Neuorientierung für die Zeit nach dem Hochleistungssport. Da haben leider aufwändigere Reisen nur mehr eingeschränkt Platz.

Ich konnte den Winter über gut trainieren, die Form ist sowohl beim Laufen als auch am Rad sehr solide - aber das letzte Bisschen an Spritzigkeit - vor allem für die Sprintdistanz wichtig - fehlt mir einfach inzwischen. Es ist nicht unbedingt leicht, sich das einzugestehen, aber es ist eben, wie es ist. Ich bin mit Abstand die Älteste im Feld und auch, wenn Erfahrung enorm viel wert ist, so fällt es mir zunehmend schwerer, den sehr sprintartigen Start beim Duathlon mitzugehen.

Auf der flachen, schnellen, aber sehr windigen Strecke war ich dann schon fast von Beginn weg hinter der großen Gruppe und musste im Gegenwindstück dann eine Lücke aufgehen lassen, um mich nicht komplett zu zerstören.
Das waren dann alles andere als gute Ausgangsbedingungen für den Radsplit. Zu Beginn zu zweit, am Schluss zu fünft (zwischenzeitlich zu sechst, eine Fahrerin ist gestürzt) waren wir der riesigen Gruppe vor uns trotz Zusammenarbeit einfach komplett unterlegen. Der Rückstand nach dem Radfahren war somit schon relativ groß.
Mit einem soliden zweiten Lauf konnte ich dann zumindest die beste österreichische Platzierung ins Ziel retten.
Mit dem Ranking bin ich jetzt nicht superhappy, aber es war ein solides, ausgewogenes Rennen ohne große Fehler. Mehr ist einfach (nicht mehr) drinnen.

Die Radleistung auf der eher einfachen Strecke auf guten Straßen mit einigen U-Turns war sehr gut, nur beim Wechsel danach waren aufgrund der Kälte meine Finger so eingefroren, dass ich wenige Sekunden liegenlassen musste - absolut nicht rennentscheidend.

Den schönsten Satz zu diesem Rennen hat mir aber meine engste Freundin und Radtrainerin Brigitte mitgegeben - ich wäre ihre Heldin, da ich schon so lange (immerhin die 12. internationale Saison (!) ) dabei bin und immer noch Freude daran habe. Das stimmt natürlich. Wenn man am Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit nicht aufhört, sondern den Sport weiterhin auskosten möchte, dann ist das eben die logische Entwicklung.
Ich bin sehr dankbar dafür, dabei sein zu dürfen.

Gesamtzeit: 1:01:37h

5km Laufen: 17:29min (30sec hinter der großen Gruppe und immerhin 56sec hinter der späteren Siegerin, 35sec/km langsamer als die Herren)
T1: 0:29min - ok
20km Rad (ziemlich exakt): 34:27min (reine Fahrstrecke 35,0km/h, 102U/min, 192W Avg, Nonzero 211W, NP 202W, dosiert in gut zusammenarbeitender Gruppe gefahren) - STRAVA-Link
T2: 0:32min - eingefrorene Finger
2,5km Laufen: 8:40min (33sec hinter der Siegerin, also vergleichbar mit der ersten Laufleistung)

Platzierung gesamt: 21.

Alle Ergebnisse gibts auf triathlon.org

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