ÖSTM 10 000m Bahn 

Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich mit mittelguter Form nach Regensburg/GER angereist bin (die österreichischen Staatsmeisterschaften wurden wie schon 2019 im Rahmen der Bayrischen Meisterschaften ausgetragen - diesmal auf einer anderen Leichtathletikanlage).

Vor ein paar Wochen habe ich Probleme mit der rechten Wade bekommen, sodass ich eine Zeit lang meine Trainings nicht in Spikes laufen konnte. Erst vor zwei Wochen konnte ich sie vorsichtig und dosiert wieder beim Bahntraining dazunehmen. Dadurch waren auch die letzten Trainingswochen tempomäßig leicht limitiert. Die Zeiten befanden aber durchaus im zufriedenstellenden Bereich, nur eine Woche vor dem Rennen, beim letzten langen Bahnprogramm und ersten und einzigen "Hitzetraining" bis jetzt, bin ich komplett verglüht. Ich hab es nicht so mit der Wärme beim Laufen und brauche da etwas, um mich daran zu gewöhnen. Wir waren vergangenen Winter auch nicht im Höhentraining in Afrika oder sonst irgendwo im Süden. Den größten Respekt hatte ich also vor höheren Temperaturen und nicht allzu sehr vor der gemeldeten Konkurrenz (ein Fehler, wie sich herausstellen sollte ...)

Leider war die Organisation und Kommunikation der Veranstaltung ziemlich mies ... Ursprünglich war der Damenbewerb mit 20:45Uhr angesetzt, was angesichts der hochsommerlich erwarteten Temperaturen super gewesen wäre. Einige Tage vor dem Rennen wurde auf 19:00Uhr vorverschoben - ungünstig, aber nicht zu ändern. Wir sind dann am selben Tag angereist und sehr früh bei der Anmeldung gewesen. Es gab keinen Callroom (damit auch keine Callroom-Zeit ...) und (zumindest zu diesem Zeitpunkt) keinerlei Aushang. In der ÖLV-Ausschreibung und der Datenbank zu den gemeldeten Läuferinnen war (bis nach (!) dem Rennen) 19:00Uhr als Start eingetragen.

Ich bin dann schlussendlich gut aufgewärmt und mit schnell verfügbarer Energie inklusive Koffein-Gel um 18:50Uhr am Start gestanden, um zu erfahren, dass das Rennen um 20:05Uhr stattfinden wird. Sowas ist mir in über einem Jahrzehnt Leistungssport auch noch nicht passiert (Verschiebungen schon, etwa wetterbedingt und überraschend für alle Teilnehmer - und nicht, dass es ein Teil der Starter von der Vereinsseite des Veranstaltervereines weiß, wo es schon am Vortag stand ... dafür kein Hinweis bei der Anmeldung vor allem für die Österreicherinnen, die mit den Bayrischen Meisterschaften und ihrem Meldesystem überhaupt nix zu tun hatten!). Bei den Hallen-Staatsmeisterschaften in Linz gab es das ja auch schon - nur wurde es deutlich bei der Meldestelle JEDEM Starter gesagt, zusätzlich auf der ÖLV-Seite kommuniziert und an vielen Stellen ein Aushang platziert, sodass sicher war, dass es wirklich alle Athleten wissen.

Ende vom Lied - ich hab dann später ein verkürztes Aufwärmen nachgeschoben, noch Iso getrunken und ein zweites Gel genommen, was mir dann insgesamt leider komplett den Magen zusammengehauen hat (und leider bin ich dennoch im Zuckertief gestartet, weil durch die Ruhephase nach 19Uhr einfach voll das Insulin eingeschossen ist, bei so viel leicht verfügbarer Energie :( ).

Mit ordentlich grantiger Stimmung bin ich dann ins Rennen gestartet und gleich mal "schlauerweise" die erste Runde in 1:17min angegangen. Geplant hätte ich temperaturbedingt um die 1:23min, allermaximal aber 1:21min.
Das erste Fünftel bin ich vorne im Wind gelaufen, hinter mir Lisa Redlinger und Lisa Oberndorfer, mit kleinem Abstand dann Lemuela Wutz. Ich hab aber schon gemerkt, dass die Beine nicht mehr so frisch wie beim ersten Aufwärmen sind. Lisa Redlinger hat mich dann überholt und ist lange selbst im Wind gelaufen, hat sehr gutes und konstantes Tempo gemacht. Leider konnte ich dann im letzten Fünftel bei einer leichten Tempoverschärfung ihrerseits nicht mehr mitgehen und auch Lisa Oberndorfer, sowie etwas später Lemuela Wutz konnten an mir vorbeigehen.
Ich bin dann mit eigentlich soliden (viel mehr hätte ich wegen der für mich noch ungewohnten Temperaturen nicht erwartet!) 34:55min ins Ziel gekommen, leider ergab das nur den vierten Platz - die anderen Mädls sind einfach brutal stark gelaufen, alle mit neuer Bestzeit, Lisa Redlinger mit neuem U23-Nationalrekord.

Wieviel Einfluss die suboptimale unmittelbare Wettkampfvorbereitung hatte, kann man schwer sagen, aber an der Form der anderen hätte es nix geändert :) Insofern bin ich sowohl mit der Zeit als auch mit der Platzierung im Reinen, es ist im Sport ganz normal, dass es anders läuft, als erwartet.
Aber so eine schlechte Kommunikation bei einer Staatsmeisterschaft sollte wirklich nicht sein.

Gesamtzeit: 34:55,56min
Schnitt 3:29min/km
Platzierung 6. overall (4. ÖSTM)

Leichtathletikergebnisse gibts immer beim ÖLV bzw. hier bei World Athletics (overall).

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