Bahn-O-Rama Bahnrad-Rennen

Mit der Teilnahme an einem Radrennen auf der Bahn hab ich mir einen schon lange gehegten Wunsch erfüllt :)
Diese Trainingsrennserie gibt es seit diesem Jahr und das machte es mir leicht, das Ganze einmal auszuprobieren. Nach nochmaligem Nachschauen in meinen Aufzeichnungen bin ich draufgekommen, dass ich das letzte Mal 2008 (!) auf einem Bahnrad gesessen bin :D
Das hat mich nicht davon abgehalten, diesen Herbst nach einigen spannenden Übertragungen von Rennen zu beschließen, es diesen Winter selbst zu versuchen, dafür hab ich mir auch gleich ein Radl gekauft.
Ich musste nur auf das neue Jahr und meine Damen-Rennlizenz warten ...

Eine Stunde vor dem Rennen bin ich also nach gut 8 Jahren wieder mal mit dem Rad in die Steilkurve gefahren - war zunächst schon ein bisschen eine Mutprobe, aber dann wieder schnell vertraut.
Nur bezüglich des Fahren im Feldes beim Rennen war ich noch ziemlich unsicher, ich hatte ja keine Ahnung, wie da gefahren wird.

Beim ersten Rennen (Qualifikation für das Finale, jede zweite Runde scheidet der Letzte aus) wurde mir diese Angst gleich einmal abgenommen, da ich beim Start nicht weggekommen bin - Helfer haben die Fahrer im Stand gehalten und beim (für mich überraschend frühen) Startsignal ist derjenige vom Fahrer vor mir auf der Bahn stehengeblieben - somit bin ich nicht weggekommen, ausgeklickt, neu angefahren, nicht ins Pedal reingekommen für eine gefühlte Ewigkeit ... das Ausscheidungsrennen war somit vorbei, bevor es überhaupt für mich so recht begonnen hat.
Damit wars auch klar, dass ich nur ins B-Finale kommen würde.

Da durfte man fertigfahren, sofern man nicht überrundet wurde. Ich hatte beim zweiten Start keinen Helfer mehr dabei und stellte mich in die obere Startreihe an die Absperrung zur Tribüne. Beim Start hatte ich somit freie Fahrt, war auch eingeklickt und konnte mich dem Feld anschließen. Die ersten Runden waren ziemlich gemütlich, aber ich wollte mir das Ganze von hinten anschauen und auch erstmal das Fahrverhalten der anderen sehen, bevor ich mich mittenrein stürze.
Alle 10 Runden (von insgesamt 30) gab es einen Sprint um Punkte. Da wurde das Rennen auch entsprechend schnell und ich musste ein Loch zufahren, was relativ problemlos war. Nach und nach konnte ich auch einzelne Fahrer überholen, was gar nicht so einfach ist, da man außen (rechts herum, man fährt gegen den Uhrzeigersinn) einen weiteren Weg hat und auch erstmal die Energie zur "Auffahrt" in der Steilkurve braucht - eigentlich wird man da ja langsamer. Also man braucht schon etwas mehr Schwung als der Vordermann, um vorbeizukommen.
30 Runden zu je 250m sind dann auch schnell vorbei und gern wär ich noch weitergefahren :)

Bahnrennen sind einfach Erfahrungssache, das war mir aber vorher auch schon klar. Ich kenne das ja schon von der Leichtathletik, gerade auf der Mittelstrecke (Renndauer vergleichbar mit vielen Bahnraddisziplinen) gewinnt nicht unbedingt der schnellste Läufer. Ein guter Start ist wichtig, Taktik, Verhalten im Feld, ein bisschen Geschick, um Lücken auszunutzen und zu schließen ... alles sehr ähnlich dem Radfahren, aber aufgrund des viel höheren Tempos und der Eigenschaft der Steilkurve plus der Tatsache, dass man weder Bremsen, noch Freilauf oder Schaltung hat, finde ich das Bahnradfahren noch viel schwieriger. Zumindest fehlt mir da bis jetzt auch jegliche Erfahrung.

Es war ein schöner Einstieg, ich freu mich schon aufs nächste Mal, wo ich mich dann schon ein bisschen besser auskenne.
Für Mädls ist das übrigens eine gute Möglichkeit, "schöne" Platzierungen zu erreichen, denn die Dichte ist nicht gerade groß :D
Deshalb sind wir auch mit den Männern gemeinsam gestartet.
Da es keine eigens aufgelistete Damenwertung gibt, hoffe ich, ich hab niemanden übersehen, wenn ich schreibe, ich bin Zweite (von zwei Starterinnen :D) mit Respektsabstand hinter der Ungarin Dorottya Kanti.
Es braucht mehr Mädls im Bahnradsport! Beim Nachwuchs sind noch viele dabei ...

Ergebnisse gibts auf der Bahn-O-Rama-Seite.

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